African Questions

Publications of Dr. Klaus Frhr. von der Ropp

Political Observer and Consultant on Southern African Issues

Klaus v. d. Ropp:

Die politische Stellung der Inder im System der „parallelen Entwicklung“1)

I. Vorbemerkungen

Zumindest in den Kreisen der anglophonen und, gerade in der BRD immer wieder übersehen, afrikaansprachigen intellektuellen Südafrikas werden heute die besonders wichtigen politischen Probleme des Landes sehr viel intensiver diskutiert, als dies die weitgehend sterile Atmosphäre der meisten politischen Organe den Außenstehenden vermuten läßt. Besondere Aufmerksamkeit wurde in den letzten Jahren dem Erfordernis der wirtschaftlichen und geographischen Konsolidierung der „Bantustans“2), der künftigen Stellung der Coloureds3) und der „urban Africans“4) im „weißen“ Teil Südafrikas geschenkt. Dagegen tritt die Frage nach der Position der indischen Südafrikaner, über Jahrzehnte eines der am stärksten diskutierten und umstrittensten Probleme5), heute stark in den Hintergrund. Die Inder befinden sich heute sehr wahrscheinlich in einer nahezu ausweglosen Lage; das mag ihre weitgehend passive Rolle erklären. Es erscheint nahezu unglaublich, daß seit den Tagen des gemeinsamen Kampfes von South African Indian Congress und African National Congress gegen die bestehenden Herrschaftsstrukturen Südafrikas kaum mehr als zwölf Jahre vergangen sind.

Heute leben in Südafrika etwa 620000 Inder; d. s. etwa 3 % der Gesamtbevölkerung. Von sehr großer Bedeutung ist ihre so ungleiche Verteilung auf die verschiedenen Regionen des Landes: im Oranje-Freistaat und in Südwestafrika (Namibia), das seit dem 1.April 1969 praktisch den Status einer fünften Provinz der Republik hat, leben keine Inder; die Kapprovinz beherbergt etwa 3 %, Transvaal etwa 14 % und Natal etwa 83 % der Inder Südafrikas6. Wie in verschiedenen Ländern Ost- und Zentralafrikas so spielen die Inder auch im WirtschaftslebenSüdafrikas eine, gemessen an ihrer Zahl. ganz hervorragende Rolle. Hierin liegt eine der wichtigsten Wurzeln jener Konflikte, bei denen sich die Inder und die drei anderen Bevölkerungsgruppen (Schwarze, Weiße, Coloureds) gegenüberstehen.

Im Verhältnis zu den weißen Südafrikanern unterscheiden die Inder einige wichtige Momente von den anderen nicht-weißen Gemeinschaften Südafrikas: der durchschnittliche Weiße fühlt sich ihnen - mag das auch oft bestritten werden - in vielen Sektoren des Wirtschaftslebens und auch im kulturellen Bereich unterlegen; schließlich kennt die Bereitschaft der Inder, sich in einen anderen Kulturkreis zu integrieren, wie auch in Ostafrika immer wieder deutlich wurde, enge Grenzen. Der Furcht der Weißen vor den Indern haben - außerhalb Südafrikas häufig übersehen - auch alle „anglophonen“ südafrikanischen Regierungen Rechnung getragen. Bis 1961 wurde vergeblich versucht, dieses Problem durch die Rücksiedlung der Inder zu lösen. Erst 1961 ging man daran, sie, ähnlich wie die Coloureds, ohne ihr Zutun in das von Weißen konzipierte System der parallelen Entwicklung einzugliedern. Dabei konnte in sehr starkem Maße auf Gegebenheiten zurückgegriffen werden, die vor 1948 von den vermeintlich so liberalen „englischen“ Regierungen Südafrikas geschaffen worden waren. Von daher wird verständlich, daß nur ein Rückblick auf die Geschichte der politischen Stellung der indischen Südafrikaner ihren heutigen Status als der dritten Säule des Systems der parallelen Entwicklung verstehen läßt.

II. Zur Geschichte der Stellung der indischen Südafrikaner

1. Die Stellung der Inder bis zur Jahrhundertwende

Erst 1860 kamen die ersten indischen Kulis nach Südafrika (Natal), um dort vor allem auf Zuckerrohr- und Teeplantagen sowie später auch im Eisenbahnwesen etc. beschäftigt zu werden. Nach Ablauf ihrer auf mehrere Jahre befristeten Arbeitsverträge stand es ihnen offen, in ihr Herkunftsland zurückzukehren oder sich als freie Bürger Natals dort niederzulassen. Den Arbeitern folgten schon bald Händler, die anders als die Kulis zumeist mohammedanischen Glaubens waren, aus dem indischen Subkontinent, Mauritius und später auch aus Ostafrika nach. Auch eine nicht unbeachtliche Zahl der Kulis betätigte sich nach Ablauf ihrer Arbeitskontrakte im Handel. In den ersten Jahrzehnten ihres Aufenthaltes in Südafrika wurden die Inder in den britischen Kolonien Kap und Natal weder im politischen noch im wirtschaftlichen Bereich diskriminiert, wenn auch die Furcht der Weißen vor einer „Indian penetration“ des Geschäftslebens und einzelner Wohnbezirke Durbans sich bereits in dieser Zeit äußerte. Anders stellte sich die Situation in Transvaal dar, wohin die ersten Inder 1881 kamen. Hier wurden ihnen nie die Staatsbürgerschaft der damals noch unabhängigen Republik Transvaal sowie das Wahlrecht zugestanden. Die Verantwortlichen Transvaals strebten, oft mit Erfolg, von vornherein danach, den Indern nur abgegrenzte Wohnviertel zuzuweisen, ferner sie beim Erwerb von Immobilien, bei der Erteilung von Handels- und vor allem Bergbaulizenzen im Verhältnis zu den Weißen zu benachteiligen.

In der Folgezeit regte sich jedoch auch in Natal Widerstand gegen die von den britischen Kolonialbehörden geförderte liberale Politik der Verantwortlichen dieser Kolo-

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nie. So wurden verschiedentlich Versuche unternommen, die Inder Natals zu repatriieren. Erfolglos wurde versucht, die Arbeitskontrakte statt wie bisher in Natal auf dem indischen Subkontinent auslaufen zu lassen. Schließlich wurde den nicht rückkehrwilligen Kulis nach Ablauf ihrer Kontrakte 1895 eine jährlich zu entrichtende, mit drei Pfund Sterling eine für ihr finanziellen Verhältnisse viel zu hoch angesetzte Sondersteuer auferlegt. Doch führte auch diese Maßnahme nicht zu der angestrebten forcierten Rückwanderung indischer Südafrikaner in ihre Herkunftsländer. Die Kritik der Weißen Natals an dem Verhalten der Inder verstummte daher nie. Viele der Vorwürfe7) jener Tage sind nahezu identisch mit jenen, mit denen sich die Inder heute außer in Südafrika auch in Ostafrika konfrontiert sehen: Export von Gewinnen, unlautere Geschäftsmethoden und Unfähigkeit zur Assimilation. Daß die Kritiker der Inder hier häufig aus einem Gefühl der Unterlegenheit heraus unaufrichtig operierten und operieren, sollte keinem Zweifel unterliegen.

1896 begann in Natal, wo auch schon in jener Zeit die Masse der indischen Südafrikaner lebte, die Entrechtung dieser Bevölkerungsgruppe. Zunächst verloren sie das aktive und passive Wahlrecht; bis dahin galt für die Inder - genauso wie für die in Natal lebenden Weißen und Coloureds - ein qualifiziertes Wahlrecht, von dem die Inder allerdings kaum Gebrauch gemacht hatten. Es folgten Einschränkungen der wirtschaftlichen Freiheiten. Diese Diskriminierungsmaßnahmen erreichten jedoch nie jene Beschränkungen, denen die in Transvaal ansässigen Inder unterworfen waren. Andererseits behielt die sehr kleine indische Gemeinschaft der Kapprovinz - wie alle anderen Bewohner dieser Region - ihr qualifiziertes Wahlrecht. Auch wurden ihren wirtschaftlichen Aktivitäten keine diskriminierenden Schranken gesetzt.

2. Mahatma Gandhi und der South African Indian Congress

1894 gründete Mahatma Gandhi8), der von 1893 bis 1914 in Südafrika lebte und hier sein Konzept des passiven Widerstandes („Satyagraha“) entwickelte, den Natal Indian Congress. Dieser schloß sich 1920 mit den kurz nach der Jahrhundertwende gegründeten Parallelbewegungen in Transvaal und der Kapprovinz zum South African Indian Congress9) zusammen.

Im folgenden bildete der Natal Indian Congress den Rahmen für die Aktionen Gandhis. Im Vordergrund seiner Aktionen stand nicht die Forderung nach politischer Gleichberechtigung der Inder; allerdings hat Gandhi nie einen Hehl daraus gemacht, Anhänger des Konzepts von Rhodes und Milner (equal rights for all civilized people) zu sein. Sein Hauptaugenmerk galt den Bemühungen, die bestehenden Einschränkungen der wirtschaftlichen Freiheiten und der physischen Bewegungsfreiheit der Inder (nicht aber der schwarzen Südafrikaner!) zu überwinden und hier die Errichtung neuer Barrieren zu verhindern. Wie vor allem der auf Absprachen zwischen Gandhi und dem damaligen südafrikanischen Premierminister Jan Smuts beruhende Relief Bill10) (1914), durch den zwar u. a. die oben erwähnte von nicht rückkehrwilligen Indern zu zahlende Sondersteuer abgeschafft wurde, die meisten übrigen Diskriminierungen, darunter das weitgehende Verbot weiterer Einwanderung, jedoch unangetastet blieben, waren die Erfolge Gandhis in Südafrika recht bescheiden.

Von besonderem Interesse ist heute, daß Gandhi die Masse der schwarzen Südafrikaner als „unzivilisiert“ betrachtete, in bestimmten Bereichen sogar eine räumliche Separierung11) von Schwarzen und Indern forderte. Schließlich hat Gandhi noch lange nach seiner Rückkehr nach Indien ein gemeinsames Vorgehen von schwarzen und indienstämmigen Südafrikanern ausdrücklich abgelehnt12). So klar er die kulturellen und entwicklungsbedingten Unterschiede sah, so klar sollte doch sein, daß auch das System, dem heute die schwarzen Südafrikaner unterworfen sind, nie seine Zustimmung gefunden haben würde.

Nach Rückkehr Gandhis nach Indien wurde 1927 mit dem zwischen der indischen und der südafrikanischen Regierung ausgehandelten Abkommen von Kapstadt13) der letzte Versuch unternommen, „nicht assimilationswillige“ Inder mit staatlicher Förderung zur Auswanderung aus Südafrika zu bewegen. Auch dieser Versuch einer Lösung (sein Architekt war übrigens der spätere nationalistische Premierminister D. F. Malan) der indischen Frage erwies sich als Schlag ins Wasser. Denn nur sehr wenige der dem indischen Subkontinent weitgehend entfremdeten Inder wanderten aus. Alle übrigen aber konzentrierten sich auf jene Passagen des Abkommens, das den assimilationswilligen Indern u. a. bessere Ausbildungsmöglichkeiten versprach. Die Masse der Inder sah in dem Abkommen im diametralen Gegensatz zu seinen weißen Unterzeichnern ein „Uplift Agreement“14). Spätestens hier wurde deutlich, weshalb auch der South African Indian Congress das Zustandekommen des Abkommens von Kapstadt ausdrücklich begrüßt hatte.

Von daher blieb die Frage der Stellung der Inder eines der vielen ungelösten Probleme Südafrikas. Die Angst vor einer „Indian penetration“ führte 1943 mit der fast einstimmigen Verabschiedung des „Trading and Occupation of Land (Transvaal and Natal) Restriction Bill“ („Pegging Act“) zum ersten Mal auch für die Inder Natals zu einer Beschränkung des Rechtes, Eigentum und Besitz an Immobilien zu erwerben. Bemühungen Smuts, den in seiner Geltungsdauer befristeten Pegging Act durch das sogenannte Pretoria Agreement15), das auf einem von indischen (!) Südafrikanern verfaßten Memorandum basierte, zu ersetzen, scheiterten u.a. am Widerstand der Weißen. Ihnen genügte es nicht, daß dies Abkommen das Recht der Inder, Eigentum oder Besitz an Immobilien zu erwerben, nur für Wohn- nicht aber auch geschäftliche Zwecke einschränkte.

Das Abkommen von Pretoria wurde jedoch auch von einer militanten Gruppe junger Inder,die sich unter dem Namen Anti-Segregation Council innerhalb des Natal Indian Con-

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gress gebildet hatte, bekämpft. Damit deutete sich ein sehr wichtiger Kurswechsel in der Kongreßbewegung der indischen Südafrikaner an. Dessen Führung hatte nach der Rückkehr Gandhis nach Indien immer in den Händen von Geschäftsleuten gelegen, die sich einem gemäßigten Kurs verschrieben hatten. In der Folgezeit gelangten jedoch mit den radikalen Kritikern des südafrikanischen Systems, vor allem Naicker und Dadoo und ihren Anhängern, militante Befürworter einer auf der Basis one-man-one-vote operierenden multirassischen, sozialistischen Ordnung in alle wichtigen Führungspositionen des South African Indian Congress und seiner Regionalorganisationen. Ihre Stärke schöpften diese Politiker schon wenig später aus der seinerzeit wachsenden Bedeutung Indiens in der internationalen Politik und dem indischen Engagement in den südafrikanischen Fragen16). Andererseits ließ gerade das Engagement Indiens unter den Weißen die Furcht aufkommen, Delhi könne versuchen, die Ostküste Südafrikas zu annektieren, und die südafrikanischen Inder könnten dabei die Rolle des trojanischen Pferdes spielen. Diese Furcht bildete unter den Weißen zusätzliche Widerstände gegen die in Südafrika lebenden Inder heran.

Die neugewonnene Stärke ließ den South African Indian Congress den letzten Versuch Jan Smuts, das Problem der politischen Stellung der indischen Südafrikaner zu lösen, mit Erfolg bekämpfen.

3. Das Asiatic Land Tenure and Indian Representation Bill

Dies 1946 verabschiedete Gesetz beschränkte nach Ablauf des zeitlich befristeten Pegging Act wiederum die Befugnis der Inder, Eigentum und Besitz an in Transvaal und Natal gelegenen Immobilien zu erwerben, auf bestimmte Regionen. Ferner sah es vor, die Inder erstmals seit der Jahrhundertwende wiederum am politischen Leben des Landes zu beteiligen.Stimmberechtigtwaren nach diesem Gesetz - anders als die Weißen, die, soweit sie volljährig sind, alle das Wahlrecht haben - jene männlichen erwachsenen Inder, die bestimmte Ausbildungs- und Einkommens-/Vermögenserfordernisse erfüllen. Ebenso wie die Coloureds nach 195617) sollten die Inder nach einer von der der Weißen unabhängigen Wahlliste, einer „separate roll“, wählen. Dieses Wahlsystem berechtigte die Inder, drei weiße (!) Abgeordnete in das südafrikanische Zentralparlament zu entsenden18). Die seinerzeit etwa drei Millionen Weißen sollten durch 150, die etwa 285000 Inder hingegen nur durch drei weiße Parlamentarier vertreten werden19).

Der South African Indian Congress sah zu Recht in der Politik Smuts eine gegen die von ihm immer wieder geforderte multirassische Gesellschaftsordnung gerichtete Maßnahme. Ihm gelang es, die Masse der Inder 1948 zum Boykott des Urnengangs zu bewegen. Die in diesen Wahlen erfolgreiche Nationalist Party sorgte unter dem neuen Premierminister D. F. Malan noch im selben Jahr für die ersatzlose Streichung jener Normen, die, wie geschildert, eine Repräsentation der indischen Südafrikaner im Zentralparlament vorsahen.

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Auf internationaler Ebene war das Asiatic Land Tenure and Indian Representation Bill von großer Bedeutung. Denn seine Konzipierung und Verabschiedung bildete den Auftakt des Streites zwischen Südafrika und Indien vor den Vereinten Nationen. Wie hinreichend bekannt, schlossen sich an diesen Streit die alljährlichen Südafrikadebatten an, die wohl auch in Zukunft die UN-Vollversammlung und den UN-Sicherheitsrat auf das intensivste beschäftigen werden.

Sicherlich war die damalige Rolle Indiens unter Gandhi und Nehru in der internationalen Politik ein wesentlicher Grund dafür, daß der African National Congress unter Führung von A. Luthuli in der Folgezeit eine enge Kooperation mit dem South African Indian Congress einging. Das Zustandekommen dieser Zusammenarbeit ist um so erstaunlicher, wenn man sich die fast bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen vor Augen hält, die 1949 in Durban zwischen Zulus und Indern stattfanden.

4. Zur Rolle des South African Indian Congress in der Congress Alliance

Mitte der fünfziger Jahre schlossen sich politische Organisationen aller südafrikanischen Bevölkerungsgruppen zu einem Aktionsbündnis, der Congress Alliance20), zusammen. Deren tragende Säulen waren der African National Congress und eben der South African Indian Congress21). Von sehr viel geringerer Bedeutung waren der (weiße) Congress of Democrats und der South African Coloured People's Congress. Die Congress Alliance trat besonders durch die 1955 verabschiedete „Freedom Charta“ hervor, in welcher die Umwandlung der südafrikanischen Gesellschaft in eine multirassische, den Interessen aller südafrikanischen Rassen Rechnung tragende, demokratische und sozialistische Gemeinschaft gefordert wurde22). Noch stärker als der African National Congress war in dem folgenden Jahrfünft der South African Indian Congress, gestützt durch Delhi und dessen Position im Lager der Blockfreien, die wichtigste Triebfeder hinter den Anstrengungen zur Systemüberwindung, die in den Zusammenstößen von Sharpeville und Langa ihren Höhepunkt fanden. In den Strafverfahren jener Jahre spielten Mitglieder des South African Indian Congress sehr oft die Hauptrollen. Die Congress Alliance - an deren Fundiertheit zumindest heute Zweifel angebracht sind23) - zerbrach 1960, als der African National Congress verboten wurde und die Führungsspitze des South African Indian Congress, der selbst nie förmlich verboten wurde, verbannt oder zu Freiheitsstrafen verurteilt wurde.

III. Der South African Indian Council Act von 1968

In einer bedeutenden Rede24) erklärte 1961 der damalige Premierminister H. Verwoerd, den Indern werde in Zukunft, nach dem Vorbild der Coloureds, die Möglichkeit eingeräumt, sich innerhalb des (nur von Weißen konzipierten) politischen Systems Südafrikas als eine eigenständige Gemeinschaft zu entwickeln. Welche Motive dieser für Südafrika revolutionären Äußerung zugrunde lagen, zeigt eine spätere Ansprache des Ministers für Angelegenheiten der Inder, dessen Behörde 1961 gegen den erbitterten Widerstand der Inder geschaffen worden war: „We have no other choice but to regard the Indians as permanent inhabitants of the Republic of South Africa.“25)

Mit dieser Neuorientierung der südafrikanischen Politik ergab sich die Notwendigkeit, die Inder auch in das politische System Südafrikas einzugliedern. Die Gründung eines „Híndustans“ - nach dem Vorbild der „Bantustans“ - wurde wohl nie ernsthaft erwogen. Als Alternative blieb einzig, hier dem Beispiel des Status der Coloureds zu folgen, d. h. die Inder als dessen dritte Säule in das System der „parallelen Entwicklung“ einzuordnen. Wie für die mit zwei Millionen Mitgliedern erheblich stärkere Gemeinschaft der Coloureds26), so soll auch für die 620000 Inder ein eigener Staat im Staat der Weißen geschaffen werden. Allerdings hat wohl nie ein Zweifel darüber bestanden, daß die Hoheitsbefugnisse des Staates der Inder erheblich geringer sein sollen als des Staates der Coloureds27).

Entsprechend den neuen Vorstellungen der weißen Verantwortlichen für den politischen Status der indischen Südafrikaner sieht der South African Indian Council Act von 1968 die Schaffung eigener Legislativ- und Exekutivorgane für diese vor.Alle Mitglieder des Legislativorgans, des South African Indian Council (SAIC) werden bisher durch weiße Behörden ernannt. Jedoch sollen in Zukunft, nach dem Vorbild des Coloured Persons Representative Council (CPRC), auch die SAIC-Angehörigen zumindest teilweise von den volljährigen Indern gewählt werden. Bei einer vor wenigen Monaten abgehaltenen Delegiertenkonferenz des kürzlich neu gegründeten Natal Indian Congress, der z. Z. einzigen parteiähnlichen politischen Organisation der Inder, sprachen sich allerdings 55 % der Delegierten gegen eine Teilnahme ihrer Organisation an den Wahlen zum SAIC aus28). Dieses Votum wird sich nicht zuletzt darauf stützen, daß das Parallelorgan der Gemeinschaft der Coloureds, der CPRC, bisher nahezu machtlos geblieben ist29).

Der SAIC hat bisher ausschließlich die Funktion, die weiße Regierung Südafrikas in einigen Angelegenheiten zu beraten, die ausschließlich die indische Gemeinschaft des Landes betreffen. Hier haben derzeit mit großem Abstand jene Probleme Vorrang, die sich für die Inder aus der Verwirklichung des Group Areas Act ergeben30): Dieses Gesetz strebt bekanntlich, übrigens viel rigoroser als die nur gegen die Inder gerichteten Pegging Act (1943) und Asiatic Land Tenure Act (1946) der späten Ära Smuts, die rassische Separierung der Wohn- und Geschäftsviertel der Weißen, der Coloureds, der „urban Africans“ und der Inder in den Städten des Landes an. In der Praxis bedeutet dies für die drei letztgenannten Gruppen in aller Regel, daß ihnen - weit außerhalb der Städte, die zu „weißen“ Zonen erklärt werden - neue Wohnbezirke zugewiesen

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werden. Alle nichtweißen Bevölkerungsgruppen trifft gleichermaßen, daß diese in großer räumlicher Entfernung zu den „weißen“ Städte gelegenen neuen Siedlungen in den meisten Fällen weder verkehrstechnisch noch infrastrukturell noch im sanitären Bereich ausreichend erschlossen sind, daß die Bewohner der neuen Siedlungen jetzt oft extrem lange Anfahrtswege zu ihren Arbeitsplätzen in den „weißen“ Städten haben. Wer sich vor Augen hält, daß ein hoher Prozentsatz (etwa 26 %)31) der Inder im Geschäftsleben tätig ist, kann ermessen, welche Folgen die Umsiedlung gerade für die Inder hat. Denn mit dem ihnen von den Weißen aufgezwungenen Standortwechsel ist für sie fast immer auch die Schließung ihrer Geschäfte verbunden. Die Eröffnung eines neuen Geschäftes in dem neuen (indischen) Wohnbezirk scheitert in sehr vielen Fällen schon daran, daß es dort an der nicht-indischen Klientel fehlt. So bleibt den indischen Händlern oft nur der Ausweg eines Berufswechsels, auf den sie in den weitaus meisten Fällen überhaupt nicht vorbereitet sind32). Hier hat sich dem South African Indian Council schon in den vergangenen Jahren ein weites Tätigkeitsfeld aufgetan. Jedoch ist seine Position nur eine recht schwache, da er, wie erwähnt, nur beratende Funktionen hat. Es bleibt abzuwarten, ob er gleichwohl wird verhindern können, daß u. a. mit der geplanten und teilweise bereits in Angriff genommenen Beseitigung des berühmten Indischen Marktes im Zentrum von Durban, einem auch von Touristen häufig besuchten Ort, den betroffenen Indern allzu großes Unrecht zugefügt wird.

Beiläufig sei vermerkt. daß die Vertreibung der indischen Händler aus den Vierteln der Weißen, der Coloureds und der „urban Africans“ auch für die beiden letztgenannten Gruppen von Vorteil sein kann, wenn, wie beabsichtigt, Coloureds und urban Africans die Gelegenheit erhalten, selbst entsprechende Geschäfte zu eröffnen. Damit werden zweifelsfrei rassische Spannungen, die unbestreitbar zwischen den drei nichtweißen Bevölkerungsgruppen Südafrikas bestehen, abgebaut werden. Aber es bleibt abzuwarten, ob nicht doch weiße Geschäftsleute den Hauptvorteil aus der zwangsweisen Umsiedlung der indischen Händler ziehen werden.

Zusätzlich zu seinen derzeitigen Funktionen wird der South African Indian Council (SAIC) nach den Vorstellungen Pretorias in Zukunft die Bereiche Erziehung, Wohlfahrt, „gewisse“ Sektoren des Gesundheitswesens und lokale Verwaltung der Inder eigenverantwortlich übernehmen33). Der Bereich innerer Autonomie, den die Weißen den Indern derzeit zuzugestehen bereit sind, wird demnach noch erheblich kleiner sein als der den Coloureds einzuräumende. Wahrscheinlich wird zur Zeit sowohl in offiziellen als auch akademischen Kreisen noch nicht einmal daran gedacht, die Inder eines Tages in irgendeiner Form an den anderen Problemen der Verwaltung und Politikgestaltung teilhaben zu lassen. Denn so intensiv heute über den künftigen politischen Status der Coloureds diskutiert wird34), so wenig Aufmerksamkeit wird zur Zeit dem entsprechenden Problem der Inder geschenkt.

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IV. Ausblick auf die weitere Entwicklung

Es hat den Anschein, als lasse sich die weitere Entwicklung des politischen Status der indischen Südafrikaner heute leichter prognostizieren als noch vor einem Jahrzehnt. Daran ändert auch der Sympathiestreik35) nichts, den viele Angehörige der (indischen) Universität von Durban-Westville im Frühjahr 1972 für ihre auch aus politischen Gründen streikenden Kommilitonen der (schwarzen) Universität von Turfloop unternahmen. Denn für die Masse der Inder dürfte zutreffen, was selbst eine so radikal kritische indische Südafrikanerin wie Fatima Meer feststellt: „He (i. e. the South African Indian) has today reached a point where he considers Afrikaner nationalism36), which he knows, to be preferable to African nationalism, the only apparent alternative, which he does not know, and about which he hears gruesome stories.“37) Diese im Vergleich mit der Haltung der fünfziger Jahre radikal gewandelte Einstellung hat im wesentlichen drei Ursachen:

  1. Die Anerkennung der Inder als permanente Einwohner Südafrikas durch die Regierung Verwoerd;
  2. die Gründung des rassistischen Pan African Congress. dessen Sekretär für Erziehungsfragen die erwähnte. u.a. von dem African National Congress und dem South African Indian Congress unterzeichnete „Freiheits-Charter" wohl nicht ohne Zustimmung seiner Parteifreunde „an ungodly alliance - an alliance of slave-owner, slave-driver and slave“38) nannte;
  3. die außerordentlich prekäre Lage der in Ost- und Zentralafrika lebenden Inder, die gewiß mit der Vertreibung der Inder aus Uganda nur einen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat39).

Aus diesen Gründen ist damit zu rechnen, daß die Zahl der Inder, die unter Berufung auf die einst von der Congress Alliance propagierten multirassischen Ideale das bestehende System kompromißlos bekämpfen, klein, vielleicht sehr klein, bleiben wird. Eine Reihe gut ausgebildeter Inder (wie auch Coloureds) wird vor allem in Länder außerhalb Afrikas und des indischen Subkontinents auswandern. Gerade unter den politisch engagierten Indern (wie auch den Coloureds und den liberalen Weißen) werden viele die Situation als ausweglos ansehen und sich völlig aus dem politischen Leben zurückziehen. Eine nicht zu unterschätzende Zahl der Inder wird, nicht zuletzt aus ökonomischen Erwägungen, den ihnen von den Weißen zugestandenen Platz im politischen System des Landes einnehmen. Sie werden versuchen, mit Hilfe des South African Indian Council ihre Situation zu verbessern, zumindest einige der gegen sie gerichteten Diskriminierungsmaßnahmen erträglicher zu gestalten. Das gilt besonders für Aspekte der „petty apartheid“, denen sie noch stärker als die Coloureds und fast ebenso stark wie die schwarzen Bewohner des Landes ausgesetzt sind.

Gleichgültig welche (weiße) Partei in der nächsten Zeit die politischen Geschicke Südafrikas bestimmen wird, die Chancen der Inder, ihren politischen Status grundlegend zu verbessern, sind minimal. Denn auch um die Jahrtausendwende werden neben 40 Millionen Schwarzen, 7,5 Millionen Coloureds und 6,8 Millionen Weißen nur 2,5 Millionen Inder in Südafrika leben40). Und diese Minderheit verfügt machtpolitisch nicht über die Mittel, ihre Vorstellungen bei den Weißen durchzusetzen.

Es erscheint wahrscheinlich, daß jede weiße Regierung, also auch eine solche, die von einer der heutigen Oppositionsparteien und/oder einer neuen politischen Gruppierung getragen wird, den South African Indian Council und seine Exekutivorgane als Instrumente der Inder zur Regelung solcher Angelegenheiten, die nur sie betreffen, beibehalten wird. Eine ganz andere Frage ist, ob sich die politische Repräsentation der indischen Südafrikaner indem South African Indian Council und den noch zu schaffenden lokalen SelbstverwaItungskörperschaften der indischen Städte des Landes erschöpfen wird. Nach dem heutigen Konzept der regierenden Nationalist Party ist das der Fall. Die United Party, die stärkste (weiße) Oppositionspartei, will die Inder - im Rahmen ihres nicht überzeugenden Programms41) einer „Race Federation“ - dadurch an den Zentralorganen des südafrikanischen Staates teilhaben lassen, daß sie den Indern zwei von dann 182 Abgeordneten des Zentralparlaments zugesteht42). Selbst diese Lösung erscheint allerdings manchem Anhänger der United Party als zu liberal und ist daher umstritten43). Die nur durch eine Abgeordnete im derzeitigen Parlament vertretene Progressiv Party strebt an, die indischen Südafrikaner genauso wie die anderen nichtweißen Bevölkerungsgruppen stufenweise als gleichberechtigt in das politische Leben Südafrikas einzugliedern44).

Verschiedene hervorragende Einzelpersönlichkeiten, teils parteilos, teils Mitglieder der United Party, zum größten Teil aber Mitglieder der Nationalist Party - allesamt dem Konzept der verligtheid45) verbunden - sind in den zurückliegenden Jahren mit Plänen an die Öffentlichkeit getreten, die, sollten sie, was heute unwahrscheinlich ist, jemals verwirklicht werden, auch die politische Position der Inder stark modifizieren werden. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, daß auch in den Vorstellungen dieser Persönlichkeiten die Inder nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Die Anhänger des Konzepts der verligtheid befürworten bekanntlich die Ausgliederung ökonomisch und geographisch konsolidierter „Bantustans" aus der heutigen Republik Südafrika. In der Rest-Republik Südafrika sollen nebeneinander vier mit sehr weitgehender Autonomie ausgestattete Staaten (je ein Staat für die Weißen, die Coloureds, die urban Africans und eben auch die Inder) gebildet werden. Vertreter dieser vier Staaten sollen gemeinsam die Zentralorgane der südafrikanischen Republik besetzen. Und diese Organe sollen gemeinsam alle Fragen von nationaler Bedeutung behandeln und entscheiden. Daß die Inder jemals in dieser weitgehenden Form in Südafrika an der staatlichen Macht werden teilhaben können, erscheint allerdings heute höchst unwahrscheinlich.

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Anmerkungen:

  1. Die irreführende aber eingebürgerte Bezeichnung „Inder" bezeichnet in Südafrika, wie auch in Ostafrika, die Einwanderer aus allen Staaten des indischen Subkontinents und Mauritius.
  2. S. dazu u. a. J. A. Lombard „The Economic Philosophy of Homeland Development“, S. 168-181 in Nic Rhoodie (Hrsg.) „The South African Dialogue", Pretoria, 1972; S. van der Horst „The Economic Problems of the Homelands“, S. 182-202 in Nic Rhoodie, a.a.O.; ferner, aus der Sicht eines Betroffenen, G. Buthelezi „Independence for the Zulus“, S. 203-207 in Nic Rhoodie, a.a.O.; Zum Stand der Diskussion vgl. „Beginn eines Dialoges zwischen Weiß und Schwarz in der Republik Südafrika“ in IAF, Vol. 7, Nr, 11 (1971.11), S. 652-656.
  3. S. dazu: M. Horrell, D. Horner and J. Kane-Berman „A Survey of Race Relations in South Africa 1971“, Johannesburg, 1972, S. 6-21; Colin Legum (ed.) „Africa Contemporary Record/Annual Survey and Documents 1971-1972“, London, 1972, S. B345-B346 und S. Thale „Revolte in der Coloured-Frage" in IAF, Vol. 7, Nr. 9/10 (1971 .9/10), S. 531-532.
  4. Dazu jüngst, aus der Sicht eines Betroffenen, M. T. Moerane: „The Urban African“ in South Africa International (Johannesburg), Vol. 3, Nr. 1 (1972.7), S. 43-50; ders. „The Aspirations of the Urban African", S. 335-342 in Nic Rhoodie, a.a.O.; s. auch P. G. J. Koornhof „Urban Bantu Policy“, S. 315-334 in Nic Rhoodie, a.a.O.
  5. S. dazu G. H. Calpin „Indians in South Africa“, Pietermaritzburg, 1949 und Mabel Palmer „Economic and Political Background to the History of Indians in Natal“, Durban, 1956.
  6. Genaue Angaben unter Zugrundelegung der Ergebnisse der Volkszählung von 1970 finden sich in: Bulletin of Statistics (Hrsg.: Department of Statistics, Pretoria), Vol. 6, Nr. 2 (1972.6), S. 2.
  7. Einzelheiten dazu bei G. H. Calpin, a.a.O., S. 42-43.
  8. Zur Rolle Gandhis in Südafrika recht ausführlich: Paul F. Power „Gandhi in South Africa“ in Journal of Modern African Studies, Vol. 7, Nr. 3 (1969.10), S. 441-455.
  9. Zur Rolle des South African Indian Congress und der anderen, weniger wichtigen politischen Organisationen der Inder Südafrikas s. Fatima Meer „An Indian's Views on Apartheid“, S. 435-456 (440-449) in Nic Rhoodie, a.a.O.
  10. Einzelheiten dazu bei G. H. Calpin, a.a.O., S. 36 ff.; s. auch Paul F. Power, a.a.O., S. 454.
  11. Vgl. dazu Paul F. Power, a.a.O., S. 445, 446.
  12. Paul F. Power, a.a.O., S. 447.
  13. Einzelheiten dazu bei G. H. Calpin, a.a.O., S. 59 ff.
  14. So G. H. Calpin, a.a.O., S. 72.
  15. Einzelheiten dazu bei G. H. Calpin, a.a.O., S. 189 ff.
  16. Zu dessen historischen Wurzeln s. Fatima Meer „An Indian's Views on Apartheid“, S. 435-456 (437-440) in Nic Rhoodie, a.a.O. Die in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzenden Kontakte zwischen Südafrika, insbesondere dessen indienstämmiger Bevölkerung zu Indien, sind bis heute nicht abgerissen, s. dazu u. a. To the Point (Johannesburg) vom 17.Juni 1972, S. 29-30.
  17. Vgl. dazu „Republik Südafrika: Die politische Stellung der Coloureds im System der ,parallelen Entwicklung'“ in IAF, Vol.8, Nr. 9/10 (1972.9/10), S. 552.
  18. Außerdem sollten die Inder durch zwei Weiße im Senat und durch einige Inder (!) im Provinzparlament Natals vertreten werden.
  19. Zahlen, unter Zugrundelegung der Volkszählung von 1946, State of South Africa Economic, Financial and Statistical Yearbook for the Republic of South Africa, Johannesburg, 1970, S. 62.
  20. S. dazu Ronald Segal „Political Africa“, London, 1961, Stichwort „Union of South Africa“, S. 427 ff.; ferner M. Horrell „Action, Reaction and Counter-Action“, Johannesburg, 1971, S. 28 f.: vgl. auch Fatima Meer „An Indian's Views on Apartheid“, S. 435-456 (448 f.) in Nic Rhoodie, a.a.O.
  21. Zum Zusammenwirken schwarz- und indo-afrikanischer politischer Gruppen in den ehemals abhängigen Gebieten Ostafrikas s. l. Rothermund „Die politische und wirtschaftliche Rolle der asiatischen Minderheit in Ostafrika“, Berlin, 1965, S. 37-56.
  22. S. Ronald Segal, a.a.O., S. 427.
  23. Nicht übersehen werden sollte, daß der Gedanke einer solchen gegen das System gerichteten Aktionseinheit auch heute noch Anhänger unter den indischen Südafrikanern findet; s. dazu Fatima Meer „An Indian's Views on Apartheid“, S. 435-456 in Nic Rhoodie, a.a.O.
  24. Prime Minister, House of Assembly, 10 April 1961, Hansard 12, col. 4192.
  25. Minister of Indian Affairs, Senate, 8 February 1962, Hansard 3, col. 501-520 (503).
  26. S. dazu „Republik Südafrika: Die politische Stellung der Coloureds im System der ,parallelen Entwicklung'“ in IAF, Vol.8, Nr. 9/10 (1972.9/10), S. 552.
  27. Vgl. den in Anm. 26 angeführten IAF-Beitrag.
  28. The Graphic (Durban) vom 5. Mai 1972, S. 1.
  29. So auch Post (Durban) vom 21. Mai 1972, S. 9; s. zu den Kompetenzen des CPRC den unter Anm. 26 angeführten IAF-Beitrag.
  30. Dazu Fatima Meer „Indian People: Current Trends and Politics“, S. 13-32 (22-26) in „South African Minorities“, Johannesburg, 1971.
  31. Dazu State of South Africa Economic, Financial and Statistical Yearbook for the Republic of South Africa, Johannesburg, 1972, S. 73.
  32. Einzelheiten bei Fatima Meer „Indian People: Current Trends and Politics" in „South African Minorities“, S. 22-26; dort auch Angaben, die den verbreiteten Irrglauben von dem angeblichen Wohlstand der meisten indischen Südafrikaner widerlegen.
  33. State of South Africa Economic, Financial and Statistical Yearbook for the Republic of South Africa, Johannesburg, 1972, S. 72; kritisch zu vergleichbaren Äußerungen früherer Jahre: Colin and Margaret Legum „South Africa: Crisis for the West“, London, 1964, S. 201.
  34. S. die in Anm. 3 genannten Beiträge.
  35. Einen Einblick in das politische Denken der Streikenden gibt Fatima Meer „An Indian's Views on Apartheid“, S.435-456 (454 f.) in Nic Rhoodie, a.a.O.
  36. Das ist der Nationalismus der Buren.
  37. Fatima Meer „Indian People: Current Trends and Politics“, a.a.O., S. 30; ein gutes Beispiel für diese Denkweise findet sich bei H. E. Joosub (er ist Vorsitzender des SA Indian Council) „The Future of the Indian Community“, S. 418-434 in Nic Rhoodie, a.a.O.
  38. Ronald Segal, a.a.O., S. 433.
  39. Trotz der scharfen Kritik Nyereres an der Politik Amins gegenüber den in Uganda lebenden Asiaten erscheint auch die Position der in Festland-Tanzania lebenden Asiaten hoffnungslos, von der der auf Zanzibar lebenden Asiaten ganz zu schweigen. Denn die Politik Amins wurde von großen Teilen der Bevölkerung auch Festland-Tanzanias mit lauter Zustimmung zur Kenntnis genommen. Vgl. im übrigen Dharam and Yash Ghai „Asians in Tanzania: Problems and Prospects“, S. 91-110 in K. und Erik Svendsen and Merete Teisen (Hrsg.) „Self-reliant Tanzania“, Dar-es-Salaam, 1969.
  40. Vgl. dazu die Schätzungen aus dem früheren südafrikanischen Regierungsblatt „Die Beeld“, zit. nach S. Thale „Südafrika zwischen Innen- und Außenpolitik“ in Außenpolitik, Vol. 21, Nr. 12 (1970.12), S. 758-767 (762).
  41. S. dazu de Villiers Graaff „The United Party's Policy of Race Federation“, S. 211-226 (224) in Nic Rhoodie, a.a.O.
  42. Von den restlichen 180 Abgeordneten sollen 166 die Weißen (= 18 % der Gesamtbevölkerung), 8 die Schwarzen (= 71 % der Gesamtbevölkerung) und 6 die Coloureds (= 9,5 % der Gesamtbevölkerung) vertreten.
  43. Vgl. dazu u. a. Rand Daily Mail (Johannesburgl vom 4. Mai 1972, S. 1.
  44. S. dazu Helen Suzman „The Progressiv Party's Programme for a multi-racial South Africa“, S. 227-244 in Nic Rhoodie, a.a.O.
  45. Dazu in jüngster Zeit W.J. de Klerk „The Concepts ,Verkramp' and ,Verlig'“, S. 519-531 in Nic Rhoodie, a.a.O. und O. Krause „Trends in Afrikaner Race Attitudes“, S. 532-539 in Nic Rhoodie, a.a.O.
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